
Europa aktuell
CSU-Europagruppe: Ihre Stimme in Europa
Markus Ferber, Schwaben - Ausgabe Nummer 161 - Januar 2025
Transatlantische Beziehungen unter der neuen Trump Administration unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
Seit November stand fest: Donald Trump wird erneut Präsident der USA. An seinem Kurs hat sich auch acht Jahre später nicht viel geändert. "America first" und "Make America great again" sind nach wie vor sein Credo - teils sind seine Ansichten nun noch radikaler. Auch wenn die geographische Distanz zwischen den Vereinigten Staaten und Europa groß sein mag, hat sein Politikkurs einen direkten Einfluss auf unsere Europäische Union, und insbesondere die europäische Wirtschaftspolitik.
Donald Trump hat gleich zu Beginn seines Amtsantritts ein "goldenes Zeitalter" und große Veränderungen angekündigt. So sollen beispielsweise die US-amerikanischen Handelsbeziehungen auf den Prüfstand gestellt und der Standortwettbewerb verschärft werden. Auch die Digitalwirtschaft möchte Trump stärker regulieren und die Zusammenarbeit in Steuerfragen reformieren. Sollte er auch nur einen Bruchteil dieser Ankündigungen umsetzen, werden Europa, und insbesondere europäischen Unternehmen, die Konsequenzen spüren. Gleichzeitig möchte Trump, ganz dem "America First" Gedanken entsprechend, Bürokratie abbauen, Steuern senken und in vielen weiteren Bereichen deregulieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Unternehmen zu verbessern.
Auch wenn die Europäische Union keinen direkten Einfluss auf die Entscheidungen von Trump hat, ist es wichtig, sich nicht einschüchtern oder gar lähmen zu lassen. Stattdessen sollte die EU einen konstruktiven Austausch mit dem neuen Präsidenten suchen und parallel selbst aktiv werden, um zu mehr Stärke und Wettbewerbsfähigkeit zu finden. Ich denke da an den Bürokratieabbau, der zwar in aller Munde ist, aber immer noch nicht ausreichend umgesetzt wird. Ein erstes starkes Zeichen von Ursula von der Leyen war das Hinzufügen der Entbürokratisierung zum Portfolio des Kommissars Valdis Dombrovskis; er muss nun schnellstmöglich konkrete Vorschläge unterbreiten. Die Berichtspflichten müssen reduziert und Energiekosten gesenkt werden, um Unternehmen zu entlasten. Statt auf Papierkram sollen sie sich endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren können.
Zudem müssen die Integration des europäischen Binnenmarkts und die Kapitalmarktunion vorangetrieben werden. Unternehmen müssen dringend einen besseren europäischen Markt vorfinden, damit sie sich in der Europäischen Union niederlassen und hier investieren. Nur so kann die europäische Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.
Die Europäische Union hat es selbst in der Hand. Sie muss jetzt aktiv werden, damit wir nicht ins Hintertreffen geraten und die Entscheidungen aus Washington uns wirtschaftlichen Schaden zufügen. Mit einer angepassten Wirtschaftspolitik, die auf Stärke und Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtet ist, kann Europa auch in einem schärferen Standortwettbewerb bestehen und sich auf internationaler Bühne - zwischen den USA und China - behaupten.
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