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Stefan Köhler, Mittelfranken und Unterfranken - Ausgabe Nummer 161 - Januar 2025

Mein Besuch der Grünen Woche 2025 in Berlin - Ein Rückblick

Zahlreiche Gespräche, mehr als zwanzig offizielle Termine, eine einmalige Stimmung - So fasse ich meine Zeit auf der diesjährigen Grünen Woche zusammen. Anfang jedes Jahres ist Berlin im Ausnahmezustand. Für gut zwei Wochen steht alles auf grün, alles dreht sich rund um die Landwirtschaft, Lebensmittel und Gartenbau, wenn die weltweit größte Messe für diese Themen ihre Pforten öffnet. Die Veranstaltung gibt es schon seit 1926 und der Name leitet sich von einem Kleidungsstück ab, das damals in Mode war. Viele Besucher trugen grüne Lodenmäntel aus Schafswolle.

Für mich gehört die Grüne Woche seit 2017 fest in meinen Terminkalender. Ich freue mich jedes Jahr, denn es ist eine sehr gute Gelegenheit für Fachgespräche, aber auch um Kollegen und vor allem auch Freunde wiederzusehen. Dieses Jahr bin ich am Vorabend der offiziellen Eröffnung angereist. Grund waren einige der zahlreichen Nebenevents, die um den Zeitpunkt der Messe in Berlin stattfinden. Diese Besuche standen ganz im Vorzeichen des Gesetzgebungsverfahrens, das ich gerade im Europäischen Parlament betreue. Als EVP-Berichterstatter arbeite ich gerade am Gesetzesvorschlag zur Waldüberwachung. Diesen Vorschlag sehe ich sehr kritisch. Umso besser war es daher, dass ich mich mit vielen Beteiligten unterhalten konnte.

Mein Besuch war gespickt mit Highlights, allerdings möchte ich zwei herausgreifen. Zum einen freue ich mich immer wieder unsere Bayernhalle zu durchstreifen. Jedes Mal ist es so, als ob ich heimkommen würde. Die Vielfalt der tollen Produkte und das Herzblut unserer Landwirte und der Hersteller machen mich richtig stolz. Unser Bayerischer Bauernverband ist natürlich auch immer stark vertreten. Damit verbunden ist auch mein zweites Highlight, der Bayerische Abend, der dieses Jahr vom Antrittsbesuch meines guten Kollegen und Freundes, dem EU-Agrarkommissar Christophe Hansen gekrönt wurde.

Wie steht es um den Schutzstatus des Wolfes? (FFH-Richtlinie)

Anfang Dezember wurde der Startschuss für eine tiefgreifende Veränderung des Wolfsmanagements in der EU gesetzt. Nach langer Blockadehaltung einzelner Mitgliedsstaaten, insbesondere Deutschlands, hat der Europäische Rat das grüne Licht für eine mögliche Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes gegeben. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat den entsprechenden Antrag der EU auf der jährlichen Sitzung der Konvention diskutiert und angenommen. Das bedeutet, dass der erste Schritt abgeschlossen ist.

Die Europäische Kommission ist nun gefragt, einen Vorschlag zur Herabsenkung des Schutzstatus des Wolfes vorzulegen. Darauf warten wir mit Spannung. Obwohl einige Vereine offiziell Beschwerde gegen die Entscheidung der Experten der Berner Konvention eingelegt haben, bin ich zuversichtlich, dass eine Herabsenkung des Schutzstatus kommen wird. Landwirtinnen und Landwirte in zahlreichen Regionen Europas leiden unter der steigenden Anzahl an Wölfen, die Herdenschutzzäune überwinden oder andere Herdenschutzmaßnahmen umgehen. Als Politik müssen wir darauf nun angemessen reagieren. Innerhalb meiner Fraktion und dem Europäischen Parlament dränge ich seit einiger Zeit darauf hin.

Ich bin außerdem davon überzeugt, dass wir auch über andere geschützte Tierarten wie den Bär, den Kormoran oder die Saatkrähe sprechen und bei Bedarf die FFH-Richtlinie anpassen müssen. In den nächsten Wochen und Monaten kommen dementsprechend viele Herausforderungen auf uns zu.

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